Das Atmungssystem

Je nach Größe des Meerschweinchens ist die Luftröhre bis zu 3,5 cm lang. Sie ist dickwandig, hat einen hufeisenförmigen Querschnitt von 3 - 5 mm und entlang der Wirbelsäule sind die Knorpelringe nicht vollständig geschlossen.
Das Herz ist fast vollständig von der Lunge umgeben, nur an der linken Seite gibt sie es teilweise frei. Die sehr tiefen Einschnitte zwischen den einzelnen Lungenlappen sind sehr auffallend. Meerschweinchenlungen weisen einige anatomische Besonderheiten auf : in großer Menge ist das lymphatische Gewebe vorhanden, es zeigt eine ungewöhnliche Reaktionsfähigkeit auf die verschiedensten Reize. Bereits bei geringfügigen Einwirkungen (bakterielle wie auch äußerliche, z.B. bei Staub) vergrößern sich die lymphoiden Knötchen. Die Lungenarterien sind, selbst bereits bei Neugeborenen, zu perlschnurartig aneinandergereihten Muskelwülsten aufgeteilt, die durch Kontraktionen das Gefäßvolumen stark einengen können. Ebenso sieht es mit der Bronchialwand aus. Im Gegensatz dazu haben alle anderen Nagetiere eine gleichmäßige Lungen-Muskulatur.
Dadurch sind Meerschweinchen anscheinend in der Lage, durch Zusammenziehen der Bronchien große Abschnitte der Lunge auszuschalten (atelektatische Bezirke), zeitgleich wird der dazugehörende Lungenarterienast zusammengezogen und die ausgeschalteten Bezirke somit mit weniger Blut versorgt.
Trotz dieser Besonderheiten, Reize in der Atemluft "auszufiltern", ist die Meerschweinchenlunge gegenüber Entzündungsreizen relativ anfällig.
 

Quellennachweis :

- Isenbügel, 1985 "Heimtierkrankheiten"
- Hamel, 1990 "Das Meerschweinchen, Heimtier und Patient"

(c) Manuela Adler