Anatomie und Physiologie

Haut und Haarkleid

Die Haut schützt den Körper vor physikalischen, mechanischen und chemischen Umwelteinflüssen, indem sie ein dichtes Haarkleid produziert, das kontinuierlich erneuert wird. Im Vergleich zu anderen Kleinnagern ist die Haut des Meerschweinchens sehr derb, straff und faltenlos. Man unterscheidet zwischen :

- Epidermis oder Oberhaut
- Korium oder Lederhaut
- Subkutis oder Unterhaut


Die Oberhaut (Epidermis) besteht :

a) aus einer dünnen, oberen Zellschicht, in der eine ständige Abstoßung verhornter, toter Zellen (Schuppen) vor sich geht
b) und einer Keimschicht, deren Zellen durch ständige Teilung die verhornten, abgestoßenen Zellen ersetzen.
 

Die Haare, deren Wurzeln ihren Ursprung in der Lederhaut (Korium) haben, sind ebenfalls ein Bestandteil der Epidermis.
Die Lederhaut ist verantwortlich für die Ernährung der Oberhaut und ihrer Anhangsgebilde. Durch straffe Bindegewebslager (viele elastische Fasern) gewährleistet sie die Verschiebbarkeit, Elastizität und Geschmeidigkeit der Haut.
Die Unterhaut (Subkutis) dient als Wärmeisolator und enthält eingelagerte Fettzellen, Blutgefäße, Nerven und Lymphbahnen.

Einen eigenen Aufbau haben Fuß- und Ballenhaut. Das Bindegewebe der Fußhaut enthält nur wenige elastische Fasern, während ein Unterhautbindegewebe nicht und Blutgefäße nur spärlich vorhanden sind.
Die Ballenhaut ist völlig haarlos und läßt ein sehr dickes, verhorntes Oberhautgewebe erkennen. Die Lederhaut-Schichten sind gut entwickelt und das Bindegewebe enthält viele elastische Fasern, wobei Talgdrüsen nicht zu finden sind. Das kräftige Polster aus Unterhautfettgewebe wird durch ein Schweißdrüsenlager überdeckt.
 
 

 

Vorderfuß

Hinterfuß

Zehenzahl

4

3

Zehenballen

4

3

Sohlenballen

4

3

Fußwurzelballen

1 ungeteilt

  1 ungeteilt

Glatthaarige Meerschweinchen besitzen ein dichtes Fell, das am ganzen Körper in Gruppen von 6-9 Haaren und in Querreihen von 1 mm Entfernung angeordnet ist.
Nur an der Ohrmuschel-Außenseite und an den Vorderfüßen stehen die Haare einzeln. Die Ohren, die Innenseite der Oberschenkel und der Hodensack sind spärlich behaart. Haarlos ist fast immer auch der Bereich hinter dem Ohransatz, wogegen die Fußsohlen, Ballen, Zehen und der Bereich der Zitzen immer haarlos sind.

Bereits am 27. Tag der Embryonalentwicklung bildet sich die ersten Haarfollikel. Am 32. Entwicklungstag haben sich die Haarfollikel bereits über den größten Teil des Körpers ausgebreitet.
 

Quellennachweis :

- Bromm, 1966
- Kolb, 1980
- Tabelle : Cooper und Schiller, 1976
- Bosse, 1968
- Militzer, 1982
- Hamel, 1990 "Das Meerschweinchen, Heimtier und Patient"

(c) Manuela Adler