Die Zähne

Wie bereits erwähnt, ist das Meerschweinchen ein Nagetier, was auch anhand des Gebisses ersichtlich ist. Es besitzt je 2 Nage- oder Schneidezähne im Ober- und Unterkiefer, während Eckzähne völlig fehlen.

Zahnformel
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Da alle Zähne zeitlebens wachsen, sind sie auf einen ständigen Abrieb durch Nagen angewiesen. Die Backenzähne wachsen ca. 1,2 - 1,5 mm pro Woche.
Da die Nage- oder Schneidezähne nur eine außenseitige Schmelzbeschichtung besitzen, werden die zur Mundhöhle gerichteten weicheren, unbeschichteten Zahnflächen mehr abgenutzt und die Zähne gleichzeitig geschärft.
Durch die seitliche Rotationen des Unterkiefers wird das Abbeißen oder Abnagen kleiner Portionen ermöglicht. Zum Kauen wird das Kiefergelenk durch eine kräftig entwickelte Kaumuskulatur von der Schneide- in die Mahlstellung gebracht. Verschiebungen des Unterkiefers von vorn nach rückwärts ermöglichen, daß die Nahrung zwischen den Backenzähnen sehr fein zerrieben wird. Dieser Kauvorgang ist für Nagetiere typisch und wird ermöglicht, weil beim Meerschweinchen das Kieferngelenk als Schlittengelenk mit rinnenartiger Gelenkgrube ausgebildet ist.

Eine Besonderheit bei Meerschweinchen ist, daß der Zahnwechsel bereits vor der Geburt stattfindet. Die Milchbackenzähne, die zwischen dem 43. und 48. Trächtigkeitstag ausgebildet werden, werden bis zum 55. Tag wieder vollkommen resorbiert. Die neuen bleibenden Zähne entwickeln sich bis zum Geburtstermin und brechen durch das Zahnfleisch durch. Lediglich der letzte Backenzahn ist noch vom Zahnfleisch bedeckt.

Quellennachweis :

- Barandun, 1983
- Habermehl, 1975
- Isenbügel, 1985 "Heimtierkrankheiten"
- Hamel, 1990 "Das Meerschweinchen, Heimtier und Patient"

(c) Manuela Adler